Wie enstehen die magischen Glasmurmeln?

Glaskugeln herzustellen ist ein ruhiges, meditatives und filigranes Kunsthandwerk.

Wenn ihr gerne im echten Leben sehen möchtet, wie schön und faszinierend schmelzendes Glas aussieht, kommt mich einfach auf einem der vielen Markt Termine besuchen. Dann könnt ihr mit eigenen Augen sehen, wie aus bunten Glasstangen eine kleine Glaskugel mit einem zauberhaften Innenleben entsteht.

Nachfolgend findet ihr viele Antworten auf die häufigsten Fragen zur Herstellung der kleinen Glaszauberwelten. Das Wichtigste bei diesen Miniatur Arbeiten sind gleichmässige Drehbewegungen und insgesamt eine ruhige und entspannte Hand.

Wie entstehen die magischen Murmeln?

 

Die Rohlinge für die Glaskugeln sind bunte Glasstangen, die weltweit in Glashütten produziert werden. Die Glasstangen schmelzen durch die heisse Flamme des Glasbrenners langsam und zähflüssig. Durch das verschmelzen der verschiedenen Farbschichten entstehen in jeder Kugel einzigartige Farbmuster. Korallenriffe oder filigrane Blüten enstehen durch die sog. Implosionstechnik. Durch das Überschmelzen mit Klarglas entsteht der gewünschte 3D Effekt. Galaxien und Unterwasser Welten entstehen aus zufällig übereinander schmelzenden Glasschichten. Es gibt unendlich viele unterschiedlichen Techniken um das Innenleben zu gestalten.

Wie entstehen die magischen Murmeln?

Welche Temperatur hat die Flamme und warum erhitzen sich die Glasstäbe nur vorne im Feuer?

 

Die Flamme ist je nach Glasbrenner zwischen 1000 und 1800 Grad heiss. Ich verwende sog. 2 Gas- Glasbrenner die mit Propan und Sauerstoff funktionieren. Durch die Zugabe von Sauerstoff kommt die Flamme auf diese relativ hohe Temperatur. So können die Glasstangen sauber und rußfrei schmelzen und die Farben bleiben erhalten.

Die Glasstäbe, aus denen ich die Murmeln herstelle, können einfach in der Hand gehalten werden, weil Glas keine Hitze leitet. Vorne hat die Glasstange eine Temperatur von ca. 1000-1800 Grad, aber diese Temperatur wird vom Glas nicht weitergeleitet.

So ist es möglich, am Glasbrenner filigrane und komplexe Muster in Handarbeit zu formen. Diese wunderbare Eigenschaft des Nichtleitens von Temperatur erklärt warum man diese Glasstangen einfach in der Hand halten kann, ohne Sorge zu haben, dass man sich die Hände verbrennt.

Wie ist die Fassung mit der Murmel verbunden?

 

Sie ist fest in das Glas eingeschmolzen.

Bei ca. 1000- 1800 Grad tauche ich den Draht für die Fassung in die heisse Glasmasse ein.  Wichtig ist an dieser Stelle eine ruhige Hand und die ständige, gleichmässige Drehung der Kugel, während der Draht in die zähflüssige Glasmasse taucht. Somit ensteht eine stabile Verbindung zwischen Glas und Metall. Diese Technik des direkten Einschmelzens ist bewährt und sorgt für eine stabile und langlebige Verbindung zwischen der Glaskugel und der Aufhängung.

Warum können die magischen Murmeln im Dunkeln leuchten?

Durch eingeschmolzene Glimmer - und Leuchtpigmente,
glitzern die Kugeln im Sonnenlicht und können nachts im Dunkeln leuchten. Sobald die diese Leuchtpigmente im UV-Licht sind, leuchten sie ebenfalls.
Diese zauberhaften Leuchtpigmente ("LumiNova" = (SrAl2O4)) sind UV-Licht-aktiv und auch nach-leuchtend, d.h. sie leuchten durch die sog. "anorganische Phosphoreszenz". Das bedeutet dass diese Leuchtpigmente nicht einfach von alleine leuchten, sie leuchten erst durch Anregung mit Kunst- oder Tageslicht, sie speichern das Licht und leuchten dann im Dunkeln nach.
(genauso wie die Leuchtsterne an der Kinderzimmer Decke)
 

Wie lange behalten die Kugeln ihr magisches Leuchten?

Es gibt hier offiziell keine Halbwertszeit, laut Wikipedia können diese Leuchtpigmente ihre Leucht-Eigenschaft nicht verlieren.

Zitat:

"Aufgrund der Tatsache, dass nach einem Lade-Entlade-Zyklus keine chemische Veränderung stattgefunden hat, behalten diese Pigmente ihre Leuchteigenschaft theoretisch auf unbegrenzte Zeit!"

Hier findest Du die Quelle: Wikipedia